Obrecht

Biodynamischer Weinbau in Jenins.

Francisca und Christian Obrecht.
Zwei, die sich ergänzen wie Tag und Nacht.
Seit 1998 gehen Christian und Francisca Obrecht gemeinsam den gleichen Weg. Was in einer Studentenwohngemeinschaft als Freundschaft begann, ist zu einem rhythmischen Ganzen gewachsen. Die beiden wirtschaften in der fünften Generation in der Sonne Jenins. Am Licht kitzelt Francisca das Beste aus den Reben – der biodynamische Weinbau steht dabei im Mittelpunkt – im Keller entlockt Christian den Säften das Verborgene. So ergänzen sie sich wie Tag und Nacht, ein stetiger Kreis indem Neues und Altbewährtes stets überraschend kombiniert wird.

F / HERR UND FRAU OBRECHT, IHR WEINGUT IST HEUTE EINES DER RENOMMIERTESTEN DER BÜNDNER HERRSCHAFT. WIE KAM ES DAZU? WAS IST OBRECHTS GESCHICHTE UND VIELLEICHT AUCH GEHEIMNIS?

A / Das freut uns zu hören, dass wir zu den Renommiertesten gehören. Wir hatten grosses Glück den Betrieb früh übernehmen zu können. Die Eltern haben uns ein sehr gut eingespieltes Weingut mit einem soliden Kundenstamm übergeben. Ein geniales Fundament, um loszulegen. Die täglichen Herausforderungen haben wir zu Beginn stets nach zwei Leitgedanken angepackt. Christian aus der Haltung, warum mit dem Bewährten zufriedengeben, wenn der Kopf voller Ideen steckt. Und für mich (Francisca) geht es darum, Charaktere zu erkennen und zu stärken. Offensichtlich berührt diese Gangart.

F / WAS BEDEUTET BIODYNAMISCHER WEINBAU UND WARUM SETZEN SIE DARAUF?

A / Grundsätzlich ist der biodynamische Weinbau eine Form der biologischen Bewirtschaftung, d.h. wir verzichten bewusst auf chemisch-synthetische Hilfsmittel. Dass besondere an der Biodynamie ist das Prinzip der vertikalen Landwirtschaft des Anthroposophen Rudolf Steiner. Die biodynamische Landwirtschaft ist die Kunst, den individuellen Standort durch Schulung, Wahrnehmung, kosmischer Analyse und Anwendung von Präparaten zu einem selbstregulierenden System zu entwickeln. So können einmalige Produkte generiert werden – In unserem Fall Wein. Daher bedienen wir uns der biodynamischen Methode. Dergestalt produzierte Weine zeichnen sich durch grössere Eigenständigkeit, Frische und Bekömmlichkeit aus.

F / WAS ERLAUBT ES DEN WEINBAUERN IN DER BÜNDNER HERRSCHAFT, WEINE VON SO HOHER QUALITÄT ZU KELTERN?

A /Das hervorragende Zusammenspiel von Boden, Mikroklima, Rebe und Mensch, also dem sogenannten Terroir.

F / WO SOLL ES MIT DEN WEINEN HINGEHEN? WO SEHEN SIE DIE TRENDS UND NEUE MÖGLICHKEITEN?

A / Seit Ausbruch der Pandemie stellen wir kundenseitig ein grosses Bedürfnis nach Produkten mit Identität fest. Der Trend heisst «Brutal Lokal». Mit der Maxime den Charakter unseres Terroirs authentisch im Wein abzubilden, treffen wir den aktuellen Zeitgeist.

F / WELCHE ANDEREN WEINREGIONEN INSPIRIEREN SIE UND WAS NEHMEN SIE VON DORT MIT?

A / Neuenburg, Burgund, Lavaux, Champagne, Innerschweiz, Franciacorta, Tessin, Baskenland…. In allen Weinregionen herrscht ein mildes Klima und eine ausgesprochene Genusskultur. Jede ist in ihrer individuellen Ausprägung mit ihren Details und Prinzipien inspirierend. Wie auch die dazugehörende regionale Küche, Architektur und Kultur. Es ist wieder diese «biodynamische» Einmaligkeit eines Standortes und wie diese gelebt wird, die uns jeweils inspiriert.

F / GIBT ES EINEN LIEBLINGSWEIN IN IHREM KELLER – UND FALLS JA, WELCHEN UND WARUM (FRAU OBRECHT/ HERR OBRECHT)?

A / Wir haben für fast jede Gelegenheit einen Lieblingswein – wie Napoleon im Bezug zum Schaumwein sagte: «Nach dem Sieg verdienst du ihn, nach der Niederlage brauchst du ihn». Deshalb haben wir eine grosse Vielfalt an Provenienzen in still und laut im Keller liegen.

F /UND WENN DIESER WEIN AUF DEN TISCH KOMMT, WELCHE SPEISEN BEGLEITEN IHN (FRAU OBRECHT/ HERR OBRECHT)?

A / Es ist stets ein Gesamtensemble – Ein puristisch handwerkliches Gericht aus regionalen Zutaten und ein authentischer Wein. Zum Beispiel zum Kochen ein Gläschen Schaumwein von Patrick Adank, Fläsch. Zum einläutenden Berg-Linsensalat ein Rosé von Luzi Jenny, Jenins. Zum Hauptgang ein heimisches Cote de Boeuf vom Holzkohlegrill mit saisonaler Kräuter-Alpbutter und einem Gersotto dazu ein Pinot Noir Nature von Caves de Chambleau, Neuchâtel und zum Dessert den Rest des Schaumweines.

Dem hervorragenden Zusammenspiel von Boden, Mikroklima, Rebe und Mensch – also dem Terroir – verdanken wir die Qualität unserer Weine.

Mr Roboto

Produktion auf höchstem Niveau.

Am 24. Juni 2020 konnte xglas an seinem Trimmiser Standort ein neues Teammitglied begrüssen. Nein, die Rede ist nicht von einem neuen Mitarbeiter, der auf den Namen KUKA KR210 hört. Im nahtlosen Zusammenspiel mit unseren Schleifmaschinen übernimmt das neue System völlig automatisiert die Kantenbearbeitung der Gläser.

Die Automatisierung verbessert den Produktionsprozess gleich in mehreren Punkten. Dank dem neuen Robotersystem kann xglas die Aufträge seiner Kunden noch schneller, effizienter und kostengünstiger ausführen als bisher.

In vielen Industriezweigen sind Roboter in der Produktion bereits seit Jahrzehnten in wirtschaftlicher und qualitativer Hinsicht absolut unverzichtbar. Nicht so in der Glasbe- und Verarbeitungs- Branche. Nur in wenigen Glasereien sind die flinken Maschinen anzutreffen – und wenn, dann werden sie fast ausschliesslich zum Bestücken der Bearbeitungslinien eingesetzt. Dabei können die Roboter heute viel mehr als das. In innovativen Glasereien wie xglas ist der KUKA KR210 aus dem Produktionsprozess nicht mehr wegzudenken.

WOZU EIN ROBOTER IN DER GLASVERARBEITUNG?

Der KUKA KR210-Roboter arbeitet Hand in Hand mit unseren Schleifmaschinen zusammen. Er erfasst das Werkstück, misst dieses aus und passt anhand seiner Grösse automatisch die Arbeitsgeschwindigkeit der Schleifmaschine an.
Roboter arbeiten sehr exakt. Mit ihrer Software kann die Maschine Aufgaben übernehmen, die man ihr sonst nicht zutrauen würde. Das System liefert bei der Kantenbearbeitung beste Resultate bei konstanter Qualität. Wo früher bei der manuellen Produktion kleine Unregelmässigkeiten unvermeidbar waren, schafft der Roboter heute Kantenbearbeitungen von höchster Genauigkeit.

Auch die Standzeiten der Maschinen können wesentlich verkürzt werden. So auch beispielsweise beim Schleifen mit Diamantbändern: Stösst ein menschlicher Glaser mit einer Kante des Glases an das Band, kann dieses sehr schnell reissen und muss ausgetauscht werden. Ist hingegen ein Roboter im Einsatz, kann dies nicht passieren. Dieser arbeitet programmgetreu und platziert das Werkstück mit höchster Genauigkeit auf der Maschine.

FAZIT

Für xglas hat sich die Anschaffung des KUKA KR210 in vielerlei Hinsicht gelohnt: einerseits profitieren die Kunden von erhöhter Flexibilität und verbesserter Lieferfähigkeit, andererseits kann das Unternehmen für die Glasproduktion von Morgen wichtige Erfahrungen sammeln. «Als innovativer Glasproduzent ist für uns die Auseinandersetzung mit moderner Technik unverzichtbar. Wer nicht ständig auf der Höhe der Zeit ist, wird irgendwann von der Konkurrenz abgehängt.», so Gabriel Oswald-Salkim, Geschäftsführer von xglas. Auch in Zukunft wird xglas alles daran setzen, der modernste Glasproduzent der Region zu bleiben – der Konkurrenz immer um eine Innovation voraus.